Febr. 2010 | Endlich Gedenkstätte!(?)

Das SA-Gefängnis Papestraße

1933 befand sich in den ehemaligen Schöneberger Eisenbahnerkasernen an der General-Pape-Straße das Gefängnis der sogenannten „Feldpolizei“, einer Sondereinheit der SA-Führung. Insgesamt wurden dort über 2000 Menschen – mehrheitlich politische Gegner der NS-Bewegung – inhaftiert, viele von ihnen gefoltert und Dutzende ermordet.
Trotzdem blieb das Gefängnis lange vergessen. Erst 1992 wurde es durch eine Geschichtswerkstatt wiederentdeckt und 1995 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Seitdem fordert die Initiative dort in den authentischen Räumen eine Gedenkstätte. Die Ausstellung zeigt die Geschichte dieser Haftstätte und stellt exemplarisch Erlebnisse und Schicksale von Inhaftierten vor. Die begleitende Veranstaltungsreihe richtet darüber hinaus den Blick auf andere Gedenkstätten und Geschichtsorte aus der Anfangszeit des NS-Terrors.

Programm PDF

Sept. 2009 | Die HOHEN Kosten der niedrigen Preise

„Voll auf die Tüte“

Wir zeigen die Ausstellung des Gestaltungswettbewerbs „Voll auf die Tüte“, der im Rahmen der Lidl-Kampagne „Fair kaufen“ von der Gewerkschaft ver.di ausgeschrieben wurde.

Ziel der Kampagne war die Aufklärung über die unhaltbaren Missstände im Arbeitsalltag der VerkäuferInnen. Die Billig-Kette zählt zu den undurchsichtigsten Handelsunternehmen in Europa und verhindert systematisch die gesetzlich vorgesehene Mitbestimmung im Betrieb.

In der Veranstaltungsreihe geht es darüber hinaus auch um die Bedingungen, unter denen weltweit die Billigwaren für die Discounter produziert werden.

Programm PDF

April 2009 | Menschenrechte in Lateinamerika

Veranstaltungsreihe und Fotoausstellung der peace brigades international

Die Fotoausstellung „25 Jahre Erfahrungen in gewaltfreier Konfliktbearbeitung – Praxis der peace brigades international (pbi)“ zeigt die einzigartigen Erfahrungen der peace brigades international (pbi) im Bereich der gewaltfreien Konfliktbearbeitung. Anlässlich ihres 25jährigen Jubiläums zog die internationale Menschenrechtsorganisation pbi gleichsam Resümée: die Ausstellung berichtet von den Freiwilligen-Einsätzen der internationalen pbi-Teams in Krisen- und Konfliktgebieten in Kolumbien, Mexiko und Guatemala. Durch den Ansatz der schützenden Begleitung bedrohter Personen und Gruppen, sowie durch ihre Bildungsarbeit leistet pbi einen wirksamen Beitrag zur Gewaltprävention und Friedenserhaltung. Auch die Ursprünge und Wurzeln der gewaltfreien Friedensorganisation werden dargestellt.

Sämtliche Fotomotive wurden von pbi-Freiwilligen im Einsatz sowie von befreundeten FotografInnen aufgenommen.
Begleitend dazu finden jeden Donnerstag Veranstaltungen zum Schwerpunkt Lateinamerika statt. Zugesagt haben ReferentInnen aus vielen verschiedenen Menschenrechtsorganisationen, die einen breiten Einblick in ihre Arbeit vermitteln. Es gibt Erfahrungsberichte von ehemaligen Friedensfachkräften, einen Film, der Einblick in den Schutz der Menschenrechte in Kolumbien gewährt, Berichte über Bildungsarbeit in Guatemala – auch mit ungewöhnlichen Methoden – und die Möglichkeit, sich mit internationalen Gästen und den ReferentInnen über die Situation der Menschenrechte auszutauschen. Mit einer Fiesta Latina wird die Ausstellung am 9. Juli beendet.

Programm PDF

Jan. 2009 | So geht Revolution

Werbung & Revolte

„Join the Revolution!“, „Fight for your rights!“, „Viva la libertad!“, „Radikalisiert das Leben!“. Auf den ersten Blick Parolen und Slogans aus dem Wörterbuch der neuen sozialen Bewegungen. Doch nur auf den ersten Blick. Denn diese Slogans und Parolen stammen allesamt aus kommerziellen Werbeanzeigen, die in den letzten Jahren den Weg in die Medienöffentlichkeit fanden. Bereits seit langer Zeit hat die Werbeindustrie die Bilderwelten linken und alternativen Protests für sich „entdeckt“. Während es in den 60er und 70er Jahren um die Disziplinierung, Umdeutung und Lächerlichmachung der Zeichen des Protests ging, nutzen die kreativen Industrien heutzutage diese Parolen, Ikonen und Symbole zur Erzeugung von Differenz zum gesellschaftlichen Mainstream: Be different! Dem umkämpften Verhältnis von politischen Zeichen, realem Protest und neoliberalen Gegenwartspraxen der Konsumgesellschaft widmet sich die Ausstellung „so geht revolution“, die u.a. Che Guevara, Karl Marx, Mao, Lenin, Ulrike Meinhof, rote Fahnen und rote Sterne, Straßenschlachten und Molotov- Cocktails in 100 kommerziellen Werbeanzeigen von 1967 bis heute zeigt – und nicht zuletzt die Frage stellt, was Begriffe wie Freiheit, Radikalisierung und Revolution heute bedeuten sollen.

Der Ludwigsburger Kulturwissenschaftler Rudi Maier sammelt seit langer Zeit „revolutionäre“ Werbeanzeigen, im Archiv der Mediologischen Vereinigung Ludwigsburg finden sich derzeit ca. 1800 Print-Anzeigen von 1967 bis heute und etwa 60 TV-Werbevideoclips.

Programm PDF