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Jan. 2009 | So geht Revolution

Werbung & Revolte

„Join the Revolution!“, „Fight for your rights!“, „Viva la libertad!“, „Radikalisiert das Leben!“. Auf den ersten Blick Parolen und Slogans aus dem Wörterbuch der neuen sozialen Bewegungen. Doch nur auf den ersten Blick. Denn diese Slogans und Parolen stammen allesamt aus kommerziellen Werbeanzeigen, die in den letzten Jahren den Weg in die Medienöffentlichkeit fanden. Bereits seit langer Zeit hat die Werbeindustrie die Bilderwelten linken und alternativen Protests für sich „entdeckt“. Während es in den 60er und 70er Jahren um die Disziplinierung, Umdeutung und Lächerlichmachung der Zeichen des Protests ging, nutzen die kreativen Industrien heutzutage diese Parolen, Ikonen und Symbole zur Erzeugung von Differenz zum gesellschaftlichen Mainstream: Be different! Dem umkämpften Verhältnis von politischen Zeichen, realem Protest und neoliberalen Gegenwartspraxen der Konsumgesellschaft widmet sich die Ausstellung „so geht revolution“, die u.a. Che Guevara, Karl Marx, Mao, Lenin, Ulrike Meinhof, rote Fahnen und rote Sterne, Straßenschlachten und Molotov- Cocktails in 100 kommerziellen Werbeanzeigen von 1967 bis heute zeigt – und nicht zuletzt die Frage stellt, was Begriffe wie Freiheit, Radikalisierung und Revolution heute bedeuten sollen.

Der Ludwigsburger Kulturwissenschaftler Rudi Maier sammelt seit langer Zeit „revolutionäre“ Werbeanzeigen, im Archiv der Mediologischen Vereinigung Ludwigsburg finden sich derzeit ca. 1800 Print-Anzeigen von 1967 bis heute und etwa 60 TV-Werbevideoclips.

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